Fakultät für Rechtswissenschaften

Die Anfänge der juristischen Bildung in Klausenburg beginnen am Ende des 16. Jahrhunderts. Über drei Jahrhunderte lang fand das Studium in lateinischer, deutscher und ungarischer Sprache statt. Ab dem Jahr 1919, nach der Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien erfolgte der Unterricht in rumänischer Sprache. Unter den ersten Lehrenden der Juristischen Fakultät an der Universität des Oberen Daziens befanden sich berühmte Persönlichkeiten im Bereich der Rechtswissenschaften, wie Prof. Victor Onişor, Autor der ersten Abhandlung über das gesamte Verwaltungsrecht des Landes, Prof. Traian Pop, Fachmann in den Bereichen der Strafwissenschaften und Forensik, mit einer ergiebigen Tätigkeit in diesen Bereichen, Prof. Romulus Boilă, Fachmann des Verwaltungsrechts, Ion Cătuneanu, Professor des römischen Rechtes, Vasile Dimitriu, Professor des Handelsrechts und erster gewählter Rektor der Klausenburger Universität, Camil Negrea, Professor des lokalen Bürgerlichen Rechtes und gleichweise Rektor der Universität, oder Emil Haţieganu, Ehrenmitglied der Rumänischen Akademie.

Im Jahr 1934 wurde die Juristische Fakultät aus Oradea/Großwardein mit der Kalusenburger Fakultät vereinigt. Das Kollektiv der Lehrenden wurde damals mit wertvollen Professoren erweitert, unter welchen sich auch Prof. Aurelian Ionaşcu, ein bekannter Autor im Bereich des Bürgerlichen Rechtes, Prof. Eugeniu Speranţia, Verfasser mehrerer Werke im Bereich der Rechtsphilosophie, Soziologie und Logik des Rechtswesens, Prof. George Sofronie, Autor mehrerer wichtiger Abhandlungen im Bereich des internationalen öffentlichen Rechtes, Prof. Victor Cădere, welcher zum Ehrenmitglied der Französischen Akademie geworden ist, befanden. In der Zwischenkriegszeit wurden auch andere hervorragende Persönlichkeiten, mit Publikationen in Frankreich, Deutschland, Italien oder anderen europäischen Ländern und welche in den internationalen akademischen Kreisen bekannt waren, Professoren der Klausenburger Universität. Zu dieser Zeit begann auch die Tätigkeit des Professors Tudor Dragănu an den Lehrstühlen für Verfassungs- und Verwaltungsrecht, welcher einer der wichtigsten Fachleuten in diesem Bereich geworden ist und nach dem Krieg zum Leiter oder stellvertretender Präsident mehrerer internationalen Organisationen gewählt wurde.

Im Sommer des Jahres 1940, infolge des Wiener Schiedsspruches wurde die Juristische Fakultät, zusammen mit anderen Fakultäten der Klausenburger Universität, nach Hermannstadt übersiedelt. Nach der Reintegration Siebenbürgens zu Rumänien kam die Universität zurück nach Klausenburg, beginnend mit dem akademischen Jahr 1945-1946. Für eine Zeitspanne waren in Klausenburg zwei Juristische Fakultäten tätig, an den zwei Universitäten – der rumänischsprachigen "Victor Babeş" und der ungarischsprachigen "Bolyai János"-Universität. Die zwei Universitäten, und folglich die zwei Fakultäten, wurden im Jahr 1959 vereinigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die hervorragenden Lehrenden die Tradition der Klausenburger Rechtsschule weitergeführt, und neben den traditionellen Fächern, auch andere, neuere, im Lehrplan aufgenommen und zahlreiche Vorlesungsvorlagen, Abhandlungen, Monographien und Aufsätze veröffentlicht.

Nach 1989, im Kontext der tiefgreifenden Veränderungen Rumäniens im politischen und sozialen Bereich, haben sich auch an der Fakultät für Rechtswissenschaften erhebliche Änderungen vollzogen. Die Anzahl der Studierenden ist rasant gewachsen und es wurden neue hochqualifizierte Lehrende angestellt. Das universitäre Kurrikulum wurde neu geordnet, das Angebot an Vorlesungen, deren Inhalte und die Methoden des Lehrens und Lernens wurden diversifiziert. Das multikulturelle Profil der Fakultät wurde weiter entwickelt mit der Erweiterung der Anzahl der Studierenden mit Plätzen für die diversen Ethnien Rumäniens, mit Vorlesungen in internationalen Sprachen, sowie auch in ungarischer Sprache. Auf der Grundlage der internationalen Öffnung der "Babeş-Bolyai"-Universität hat die Fakultät für Rechtswissenschaften ihre Kooperationen mit europäischen und US-Amerikanischen Universitäten erweitert, im Rahmen einiger Programme mit EU-Förderung, oder mit der Unterstützung der Weltbank oder anderer Einrichtungen.

Die Fakultät bietet ein grundlegendes Studienprogramm mit einer Dauer von 4 Jahren(Vollzeit- und Fernstudium), dessen Absolvierung das Diplom in Rechtswissenschaften sichert.

Außerdem werden mehrere Masterprogramme veranstaltet:

  • Institutionen des Privatrechts,  
  • Strafrechtskunde und Forensik,
  • Europäisches und nationales Handelsrecht,
  • Privatrecht der Europäischen Union (in ungarischer Sprache),
  • Vergleichendes Privatrecht /Droit privé comparé (in französischer Sprache),
  • Internationales und Vergleichendes Handelsrecht /International and Comparative Business Law (in englischer Sprache).

Die Fakultät bietet auch eine Promotion in den folgenden Studienbereichen an:

  • Bürgerliches Recht
  • Handelsrecht
  • Strafrecht
  • Strafverfahrensrecht
  • Römisches Recht
  • Verwaltungsrecht

Die Absolvent/innen der Fakultät für Rechtswissenschaften können diverse Stellen besetzen, die wichtigsten wären:

  • Richter/innen und Staatsanwält/innen;
  • Aushilfskräfte an den Gerichten (Rechtsassistent/innen, Gesetzvollstrecker/innen, Grundbuchleiter/innen, Gerichtsschreiber/innen, Sekretär/innen an den Gerichten und Staatsanwaltschaften);
  • Rechtsanwälte und deren Sekretär/innen im Rahmen der Anwaltsgesellschaften oder der Anwaltskanzleien; Notär/innen und deren Sekretär/innen;
  • Rechtsberater/innen an private oder Staatliche Unternehmen;
  • Beamte in der zentralen oder lokalen öffentlichen Verwaltung;
  • Manager/innen oder Berater/innen der eigenen Unternehmen;
  • Expert/innen an Regierungs- oder Nichtregierungsorganisationen;
  • Angestellte an der Polizei oder den Sicherheitsdiensten;
  • Andere Stellen welche eine juristische Bildung erfordern.

Die Fakultät umfasst zwei Departments an welchen ungefähr 40 Lehrkräfte tätig sind.

DEPARTMENTS