Die Bemühungen um die Erforschung der Himmelskörper fingen in Siebenbürgen noch im 15. Jahrhundert an. Hier können wir, zum Beispiel, die Tätigkeit des Großwardeiner Bischofs Ioan Vitéz von Zredna (1408-1472) erwähnen, der mit berühmten Astronomen seiner Zeit, wie Peuerbach oder Regiomontanus, in Verbindung stand. Der siebenbürgische Humanist Johannes Honter (Honterus, 1498-1549) lieferte in seinem Werk Rudimenta Cosmographica (Krakau, 1530) auch eine Beschreibung des Universums nach Ptolemäus. Das Erscheinen der Kometen oder Meteoriten, spektakuläre Vorgänge der Astronomie, die auch beängstigend für die damaligen Zeiten waren, wurden in siebenbürgischen Büchern von Gaspar Heltai, Wilhelm Misocacus oder Stephanus Wolphard erwähnt. Abhandlungen im Bereich der Astronomie wurden im 17. Jahrhundert von Izrael Hübner und Samuel Kaposi veröffentlicht.
Im Jahr 1851 rief Stephan Báthori, der Fürst Siebenbürgens und König Polens, die Academia Claudiopolitana in Klausenburg ins Leben, und der Papst Gregor XII. siedelte durch eine päpstliche Urkunde aus dem Jahr 1853 an der Akademie Claudiopolitana ein Jesuitenseminar an. Im Schritt mit der Entwicklung der Universität wird dem Bereich der Naturwissenschaften eine immer größere Wichtigkeit beigemessen. Aufgrund der hier erwähnten Tradition des Studiums wird das Bedürfnis der Gründung einer Sternwarte immer stärker wahrgenommen. In der Entwicklung des Studiums und der Erforschung der Astronomie, sowie in den Plänen einer Sternwarte in Klausenburg haben in diesen Jahren zwei Jesuiten eine grundsätzliche Rolle gespielt: Nicolaus Ianosi (1701–1741) und Maximilian Hell (1720–1792).
Der Jesuitenmönch Nicolaus Ianosi, gebürtiger Klausenburger, wird Professor an der hiesigen Universität (1734-1739) nach der Vollendung seiner Studien in Wien. In diesen Jahren begründete dieser das Studium der Astronomie unter besten Bedingungen und präsentiert die ersten Pläne einer künftigen Sternwarte. Für die Fortsetzung des Baues derselben laden die Jesuitenmönche den Pater Maximilian Hell 1752 nach Klausenburg ein.
Hell entwirft einen Bauplan für den Turm der Sternwarte und bestellt die hochwertigen Instrumente in Wien. In seinen Klausenburger Jahren lehrte Hell Mathematik und Astronomie an der Academia Claudiopolitana (die in dieser Zeit zum Rang einer Universitas Claudiopolitana erhöht wurde) und begann an einer Serie von Monographien mit dem Titel Elementa mathematica naturali philosophiae ancillantia zu schreiben. Leider hat Maximilian Hell keine Möglichkeit gehabt, die Verwirklichung seines Traumes – die Gründung einer Sternwarte an der Klausenburger Universität – an Ort und Stelle zu erleben, da er 1755 nach Wien zurückgerufen wurde, wo er die Leitung der Kaiserlichen Sternwarte übernahm und beachtenswerte wissenschaftliche Ergebnisse im Bereich der Astronomie erzielt hat.
Die von Ianosi und Hell begonnene Arbeit wurde von Nandor Hartmann, Mathematikprofessor in Klausenburg zwischen 1755 und 1769, vollendet. Mit der Fertigstellung des neuen Universitätsgebäudes wurde auch der Turm der Sternwarte gebaut, welcher die astronomischen Instrumente beherbergte (beweglicher Quadrant, astronomische Uhr und Fernrohr), die speziell aus Wien gebracht worden sind. Leider verwüstete am 31. August 1798 ein heftiger Brand das Stadtzentrum und verursachte massive Schäden am Universitätsgebäude und an der Sternwarte. Der Wiederaufbau der Universität und des neuen Turmes erfolgten nur schwierig, der Turm der Sternwarte war bis 1893 im Betrieb.
Nach vielen Jahren, nach der Großen Vereinigung mit Rumänien vom Jahr 1919, wurden die Bemühungen zur Errichtung einer neuen Sternwarte in Klausenburg wieder aufgenommen.
Die Errichtung einer neuen und modernen Sternwarte hat in Klausenburg im Jahr 1920 begonnen, am (damaligen) Stadtrand. Die Klausenburger Sternwarte wurde zwischen 1921 und 1934 am heutigen Ort des “Sigma Center” gebaut (deshalb nennt sich diese Straße “Observatorului”, d.h. Sternwartestraße; diese befand sich hier bis 1977 als die alte Sternwarte abgerissen und auf dieser Stelle der Industriekomplex “Electrosigma” gebaut wurde).
Die Initiative der Errichtung einer neuen Sternwarte wird dem Mathematikprofessor Gheorghe Bratu, Dekan der Fakultät für Wissenschaften und Leiter der Sternwarte in den Jahren 1919-1920 und 1928-1941 zugeschrieben. Durch die Bemühungen der Professoren Gheorghe Bratu und Gheorghe Demetrescu (letzterer Leiter der Sterwarte in den Jahren 1921-1928) wurden die ersten Einrichtungen bestellt: ein newtonsches Reflektierteleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 50 cm, ein Prin-Äquatorialfernrohr mit einem 20 cm-Objektiv, sowie mehrere Fachbücher im Bereich der Astronomie. Im Jahr 1982 wurde die Sternwarte auf ihren heutigen Ort übersiedelt, im südlichen Teil des Botanischen Gartens „Alexandru Borza”.
Die 1982 angeschaffte Einrichtung bestand aus einem Coude-Zeiss-Refraktor (150/2250), platziert in der Gautier-Prin-Kuppel mit einem Durchmesser von 600 cm, einem Zeiss-Refraktor (100/1000), einem Zeiss-Sextanten und Theodoliten. Diese neueren Instrumente ergänzten die älteren aus der Zwischenkriegszeit, welche damals schon Sammlerstücke geworden sind. In den Achtzigerjahren wurde außerdem die Sternwarte mit einem Reinfelder-Refraktor (130 mm), einem Vierlinder-Astrografen (mit einem quadrilentikulärem Objektiv von 15 cm), einem Frauhoffer-Refraktor 70 mm, einem “lunette de passage” für die Beobachtung des Vorbeiziehens der Himmelskörper durch dem lokalen Himmelmeridian, sowie mit einem Universaltheodolit ausgestattet. Im Jahr 2007, infolge der gepaarten Bemühungen der rumänischen Regierung und der Universität wurde die Ausstattung der Sternwarte erweitert; es wurde eine neue Kuppel mit einem Durchmesser von 450 cm (PD 15 Technical Innovations) installiert, welche einen katadioptrischen Schmidt-Cassegrain-Refraktor der Marke Meade (30 cm) und einen Coronado-Solarrefraktor (60 cm), ausgestattet mit einem Hα-Band-Filter, umfasst. In demselben Jahr wurden auch andere Einrichtungen installiert: ein SBIG-Spektrograf, diverse CCD-Kameras, ein Vixen-Reflektierteleskop welches parallel auf das Coude-Instrument in der alten Kuppel montiert wurde, oder ein Computernetzwerk. In der Sternwarte befindet sich auch eine Fachbibliothek mit über 16.000 Titeln, welche von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr geöffnet ist.
Die Astronomievorlesungen sind geeignet für die Studierenden der Fakultäten für Mathematik-Informatik, und Physik. Die wichtigsten Grundkenntnisse sowie andere Fachkenntnisse werden an demselben Ort vermittelt, wo die Vorlesungen, Seminare und Labortätigkeiten stattfinden. Die wissenschaftlichen Tätigkeiten der Sternwarte wiederfinden sich in den Forschungsseminaren wie “Himmelsmechanik und Raumforschung”, oder “Die Struktur und Entwicklung der Sterne”, oder in den veröffentlichen Fachartikeln und Büchern, in den nationalen und internationalen praktischen Tätigkeiten und Workshops, welche hier jedes Jahr organisiert werden.Ab dem Jahr 2008 finden hier auch Veranstaltungen für das allgemeine Publikum statt. Die Besucher/innen werden jeden Freitag Abend erwartet, nach der Abenddämmerung, für ein zweistündiges Programm, welches eine Einleitung (die Simulation der jeweiligen Konfiguration des Sternehimmels, mithilfe einer Projektion und die Beschreibung der Objekte welche beobachtet werden) und einen praktischen Teil umfasst (die Beobachtung von Himmelskörpern mit den Instrumenten der Sternwarte) (Ferenc Szenkovits-Direktor der Sternwarte der BBU).
Ab dem Jahr 2008 finden an der Sternwarte der BBU wöchentlich, jeden Freitag und Samstag, Tätigkeiten mit Publikum statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 4 Lei; Studierende und Mitarbeiter/innen der BBU haben aufgrund der entsprechenden Ausweise kostenlosen Zutritt. Schüler/innen und Studierende außerhalb der „Babeş-Bolyai”-Universität erhalten eine 50%-ige Ermäßigung. Außer den üblichen Öffnungszeiten ist das Publikum auch anlässlich außerordentlicher astronomischer Beobachtungen willkommen.
Unter den bemerkenswerteren Events, die sich einer Rekordbeteiligung erfreut haben, erwähnen wir:
Auch im Jahr 2015 fanden mehrere spezielle Events statt:
Die organisierten Schülergruppen, welche die ersten Schritte in der Entdeckung der Geheimnisse des Universums machen wollen sind in der Woche der “Schule anders” besonders willkommen.
Parameter | Merkmale |
---|---|
Optisches Design | Ritchey-Chretien, verbessert |
Blendenöffnung | 305 mm (12″) |
Brennweite des Objektivs | 2438 mm |
Öffnungsverhältnis (Art der Belichtung) | f/8 |
Separationskraft (Winkel) | 0.375″ (Bogensek.) |
Parameter | Merkmale |
---|---|
Optisches Design | Coude |
Blendenöffnung | 150 mm (12″) |
Brennweite des Objektivs | 2250 mm |
Öffnungsverhältnis (Art der Belichtung) | f/15 |
Separationskraft (Winkel) | 0.9″ (Bogensek.) |
Parameter | Merkmale |
---|---|
Optisches Design | Refractor Meade |
Öffnungsweite | 60 mm |
Brennweite | 400 mm |
Öffnungsverhältnis (Art der Belichtung) | f/6.6 |
Parameter | Merkmale |
---|---|
Optisches Design | Cassegrain geändert |
Öffnungsweite | 260 mm (12″) |
Brennweite | 3000 mm |
Öffnungsverhältnis (Art der Belichtung) | f/11.5 |
Separationskraft (Winkel) | 0.45″(Bogensek.) |
Begrenzung des Betrags | 13.8 |
The First Astronomical Observatory in Cluj-Napoca
Die Leiter der Sternwarte:
Name | Zeitraum |
---|---|
Prof. Gheorghe BRATU (1881-1941) | 1920-1923, 1928-1941 |
Prof. Gheorghe DEMETRESCU (1885-1969) | 1922-1928 |
Prof. Constantin PÂRVULESCU (1890-1945) | 1941-1945 |
Prof. Ion ARMEANCA (1900-1954) | 1945-1954 |
Prof. Gheorghe CHIŞ (1913-1981) | 1954-1977 |
Prof. PÁL Árpád (1928-2006) | 1977-1992 |
Prof. Vasile URECHE (geb. 1934) | 1992-2000 |
Prof. Vasile POP (geb. 1940) | 2000-2005 |
Conf. SZENKOVITS Ferenc (geb. 1959) | 2005-heute |